Fotos: Marcel Immel Team Wodanstolln | |
Sie befinden sich vor dem Mundloch des tiefen Stollens der Grube „Arbacher Einigkeit“. Diese Grube entstand durch den Zusammenschluss mehrerer kleiner Gruben auf dem eben bewanderten Pfannenberg. Dazu gehörte auch die Grube Rinnchen, dessen große Pinge Sie eben besichtigt haben. Dieser Stollen wurde im Jahre 1807 aufgefahren (angelegt).
Er wurde etwa 800 Meter geradeaus geschlagen. So exakt, dass man nach 800 Metern noch aus dem Mundloch blicken kann.
An dieser Stelle befindet sich ein so genannter Flügelort, durch den sich die Strecke nach geradeaus in Richtung des Erzganges der Grube Kompass und nach links in Richtung der Grube Rinnchen teilt.
Erreichte man untertägig den Erzgang, der in höher liegenden Teufen bereits abgebaut wurde, folgte man auch von dieser Position aus dem Gang von unten nach oben.
Einige Jahre später wurde in der Nähe dieses Flügelortes der Arbacher Schacht abgeteuft, dessen Mauerwerk sie noch vor wenigen Minuten bestaunen konnten.
Hierdurch war man in der Lage die Gangmittel aus noch größeren Tiefen anzufahren und abzubauen.
Den Gangmitteln der Grube Rinnchen, folgte man bis zu einer Tiefe von 134 Metern. Zwar war der Erzgang noch in voller Mächtigkeit, jedoch mit sehr viel Quarz verunreinigt, wodurch diese Gangmittel nicht mehr abbauwürdig waren.
Der Schacht stellte außerdem die unterirdische Verbindung der benachbarten Gruben her.
1899 stellte man hier den Betrieb aus verschiedenen Gründen ein und verkaufte die Grubenfelder zwei Jahre später an die nur wenige Meter entfernte Grube Pfannenberger Einigkeit, welche die Erzgänge in größerer Tiefe durch neu gebaute Strecken vorrichtete.
Diese Grube war zum Zeitpunkt seiner Stilllegung im Jahr 1962 Europas tiefste Eisenerzgrube. Sie befand sich auf dem Gelände der heutigen Schäfer Werke direkt oberhalb von ihrem derzeitigen Standort.
Heute ist dieser Schacht mit Grundwasser gefüllt.
In den 90er Jahren sicherte und renovierte man diesen Stollen und führt noch heute über ihn zeitweise Wasser ab, um es in den Schäfer-Werken als Brauchwasser zu nutzen. | |