Heimatverein Salchendorf e.V.

 

2. Station Das Bergbaudenkmal und Gedenkstätte -van Kinsbergen


Das Bergbaudenkmal in der Salchendorfer Ortsmitte


Sie stehen vor der Seilscheibe des Fördergerüsts des Bismarckschachtes der Grube "Pfannenberger Einigkeit". Die Seilscheibe wurde nach der Stilllegung der Grube bei der früheren Salchendorfer Volks-/Grundschule an der Kölner Straße als Bergbaudenkmal aufgestellt.

Da das Denkmal auf dem ehemaligen Schulgelände sehr versteckt war, hat der Heimatverein 1994 die Initiative ergriffen und eine neue Örtlichkeit für die traditionsreiche Seilscheibe gesucht und an zentraler Stelle in Salchendorf gefunden, um dieses eindrucksvolle Zeugnis der langen Bergbautradition Salchendorfs auch den "Durchreisenden" nicht vorzuenthalten.

Über diese Seilscheibe liefen Förderseile, die den Förderkorb bis zu einer Tiefe von rund 900 Metern brachte, wo die mit Eisenstein befüllten Grubenhunte (Loren) umgeladen und dann zu Tage gefördert wurden.

Neben der Seilscheibe finden Sie einen solchen Grubenhunt auf Schienen vor einem nachgebildeten Stolleneingang.

Bergmänner vor der Einfahrt in den Bismarckschacht


Das Fördergerüst des alten Schachtes der Grube wurde auf dem höchsten Punkt des Pfannenberges (Pfannenbergskopf) als Aussichtsturm wieder errichtet und ist bis heute beliebtes Ausflugsziel für Heimat- und Wanderfreunde im gesamten Siegerland und darüber hinaus. Ihre Wanderung führt Sie zu diesem Turm, dort erfahren Sie weitere Details.

Der Pfannenbergturm


Sie finden hier auf der Denkmalanlage einen 6 Tonnen schweren Brauneisenstein, welcher in nur geringer Tiefe gefunden wurde. Dieser Stein hat einen Eisengehalt von etwa 40 %.

Die Seilscheibe bei der Umsetzung an die alte Volksschule


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Wer war Admiral Jan Hendrik van Kinsbergen?



Jan Hendrik van Kinsbergen, Graf von Doggersbank (* 1. Mai 1735 in Doesburg; † 22. Mai 1819 in Apeldoorn)

Am 1. Mai 1735 wurde in Doesburg Johann Heinrich Ginsberg geboren, dessen Vater Johan Heinrich Ginsberg in 57290 Neunkirchen-Salchendorf aufgewachsen war und wie viele Siegerländer in der damaligen Zeit aufgrund der Nassauischen Gebietsstrukturen (Herrschaft Nassau: Region Nassau, Siegen, Dillenburg, Weilburg und die Generalstaaten (die späteren Niederlande)) in die Generalstaaten auswanderte.

Johann Heinrich Ginsberg, Sohn, nahm bereits mit 10 Jahren als Begleiter seines Vaters am Feldzug gegen Frankreich teil. Er wurde frühzeitig von seinem Vater in Sprachen ausgebildet. Trotz geringer Mittel ermöglichte dieser seinem Sohn die Ausbildung am Institut für Seefahrt in Groningen. Johan Henrich Ginsberg, Sohn, machte im Nachgang Karriere in der niederländischen und der russischen Flotte.  Aufgrund seiner außergewöhnlichen strategischen Begabung und seiner Innovationsfreudigkeit hatte er auf dem Schwarzen Meer einen erheblichen Anteil am Sieg der russischen Flotte über die osmanische Flotte. Mit höchsten Auszeichnungen und einem großen Vermögen, welches er für seine Tätigkeit erhalten hatte, kehrte er in die Dienste des nassauischen Herrscherhauses in die Niederlande zurück.

Nach seiner Erhebung in den Adelsstand nannte er sich Jan Hendrik van Kinsbergen. Er zeichnete sich durch zahlreiche militärische Aktivitäten für das niederländische Königshaus aus, wobei seine Rolle bei der Schlacht bei der Doggersbank die wohl prägendste war. Er erhielt später den Adelstitel Graf von Doggersbank.
Jan Hendrik van Kinsbergen war in den Folgejahren ein gern gesehener Gast in den europäischen Königs- und Kaiserhäusern. Er verfügte bereits in dieser Zeit über erhebliche Geldmittel, die er „mit vollen Händen für wohltätige Zwecke“ ausgab.
So verdanken die Niederlande ihm die Gründung der Marineanstalt in Amsterdam, der Taubstummenanstalt in Groningen, Akademien in Utrecht und Harderwjik und weiterer wohltätigen Stiftungen. Zudem war er Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Akademien, wie der Königlichen Akademie der Wissenschaften in Berlin.
Auch den Heimatort seines Vaters hatte er nicht vergessen. So verfügte er, dass die Zinsen auf einen Teil seines Vermögens für bedürftige Nachkommen seines Großvaters, Adam Ginsberg, verwendet werden sollten. Auch standen erheblich Geldbeträge für die Ausbildung für begabte, aber mittelose Jungen zur Verfügung. So wurden die Salchendorfer noch über Jahrzehnte nach seinem Tod am 22. Mai 1819 in Apeldorn durch den Nachlass des wohl „größten Salchendorfer Bürgers“ unterstützt.
Salchendorf ist Johann Hendrik van Kinsbergen zu großem Dank verpflichtet. Die Gemeinde bringt das durch die Benennung der Straße „van Kinsbergen Ring“ und dem Denkmal, an dem Sie sich befinden, zum Ausdruck.

Heimatverein Salchendorf e. V.
Quellen: Artikl SZ vom 25.09.1992
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