Station 12 "Erzgewinnung durch Schachtbetrieb"
Sie befinden sich nun am Schacht der ehemaligen Eisenerzgrube Arbacher Einigkeit. Dieser Schacht liegt direkt unter dem Ziegelgemäuer und hat eine Tiefe von 450 m. Heute ist der Schacht bis zu einer Tiefe von 74 Metern verschlossen. Zum Schutz der alten Mauerwerke brachte der Heimatverein zu Beginn der 2000er Jahre dieses Schutzdach an. Über diesen Schachtmauern befand sich bis ca. 1920 noch der Förderturm und unmittelbar dahinter das Maschinenhaus, in dem sich die dampfbetriebene Fördermaschine befand. Das Fundament der Fördermaschine ist noch heute, nur wenige Meter hinter den Schachtmauern zu sehen. Diese Fördermaschine zog die Förderseile, an denen der Förderkorb hing zu Tage. | |
Nach dem Abbau des Eisenerzes über den auf der Talsohle angebrachten Stollen stand man vor dem Problem, die tieferliegenden Erzgänge zu erreichen. Zunächst wurden Gesenke in diese geschlagen und gelöstes Material sowie anfallendes Wasser mittels Ledereimer über eine Handhaspel nach oben gefördert. Auch durch wasserradangetriebene Eimerketten wurde das Wasser zu Tage gebracht. Große Änderungen erfuhr der Siegerländer Bergbau, als in den Sechzigerjahren des 19. Jahrhunderts die Dampfmaschine Einzug hielt; der Schachtbetrieb begann. Im Nebengestein wurden meist kreisrunde Schächte mit bis zu 4 m Durchmesser nach unten abgeteuft. In der Regel legte man alle 50 m eine Sohle an. Vom Schacht aus wurde mittels Stollen, jetzt Strecke genannt, der Eisenerzgang angefahren und von unten nach oben abgebaut. Die ersten Dampffördermaschinen und Dampfpumpen zur Wasserhaltung kamen meist unter Tage zum Einsatz. Später wurden die Schächte entweder nach oben durchgebrochen oder von über Tage abgeteuft, so dass die Fördermaschinen jetzt nur noch dort zu finden waren. Über dem Schacht stand der Förderturm. Der Förderkorb mit den gefüllten Grubenwagen hing am Förderseil, das über zwei Förderräder umgelenkt wurde. Rechts ein den Querschnitt der Grube, auf dem Sie zum Beispiel den tiefen Arbacher Stollen erkennen, der auch eine Etappe der Wanderung sein wird. Mit einer Verbindungsstrecke sind die meisten Gruben der "Erzbergbau Siegerland AG" unterirdisch miteinander verbunden. |